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AWMF-Schatzmeisterseminar 2014
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Eingereicht: | 28. Mai 2014 |
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Veröffentlicht: | 28. Mai 2014 |
Gliederung
Zusammenfassung
Im Rahmen des Association Day 2014 (Frankfurt/Main, 19. Mai 2014) veranstaltete die AWMF - in Zusammenarbeit mit dem German Convention Bureau (GCB) und MCI - ihr Schatzmeisterseminar 2014 zum Thema "Kongresse und Steuern".
Text
Steuerberater aus zwei renommierten Kanzleien erläuterten nach der Begrüßung durch den Schatzmeister der AWMF, Prof. Dr. H.-K. Selbmann [Abb. 1], die steuerrechtlichen Voraussetzungen für gemeinnützige Vereine (Fachgesellschaften) und stellten drei Modelle und deren steuerrechtlich sichere Abwicklung von Kongressen vor.
Einführung und "Lizenzmodell"
Steuerberater Harald Urban, Schönaich (b. Stuttgart)
Nach einer grundlegenden Einführung in die steuerrechtliche Situation von gemeinnützigen Vereinen (z.B. Fachgesellschaften) legte Urban [Abb. 2] die Vorteile einer Lizenzvergabe (Verpachtung) des gesamten Kongresses an ein gewerblich arbeitendes Kongressbüro (Professional Congress Organizer, PCO) dar.
Dieses Modell sollte jedoch nicht gewählt werden, wenn in der Satzung des Vereins haupsächlich die Durchführung eines jährlichen Kongresses als Zweck angegeben ist. Dann könnte dem Verein die Gemeinnützigkeit entzogen werden, weil der Haupt-Satzungszweck nicht mehr vom Verein selbst erfüllt wird.
Die Vortragsfolien von Steuerberater Harald Urban, Schönaich (b. Stuttgart), sind auf der AWMF-Website als PDF-Datei abrufbar unter der Adresse:
www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Service/Ratgeber/Schatzmeister_2014-05/Vortragsfolien_Urban.pdf
Steueroptimale Kongressausrichtung eines gemeinnützigen wissenschaftlichen Vereins
Steuerberater Peter Schmitz und Christian Reckzeh, Essen
Anhand eines Kalkulationsprogramms konnten Schmitz [Abb. 3] und Reckzeh demonstrieren, wie bereits bei der Planung einer Veranstaltung durch Veränderung von Eckdaten (Zahl der Teilnehmer, Teilnehmerbeiträge, Zahl der Aussteller, Mieteinnahmen von Ausstellern, Abendprogramm etc.) das mutmaßliche finanzielle Ergebnis für Fachgesellschaft und (das gewerblich tätige) Kongressbüro ermittelt werden kann - auch abhängig davon, ob der Kongress als Ganzes verpachtet wird (Modell A), nur die gewerblich-wirtschaftlichen Teile verpachtet werden (Modell B) oder der gesamte Kongress von der Fachgesellschaft selbst organisiert wird (Modell C).
Die Vortragsfolien zu 3 Modellen der Kongressfinanzierung und Vergleichsrechnung der Steuerberater Peter Schmitz und Christian Reckzeh, Essen, sind auf der AWMF-Website als PDF-Datei abrufbar unter der Adresse:
www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Service/Ratgeber/Schatzmeister_2014-05/Votragsfolien_Schmitz.pdf
Fragerunde und Diskussion
Im Anschluss an die Vorträge gab es ausreichend Zeit für Fragen an die beiden Steuerberater [Abb. 4] und Diskussionen zu steurrechtlichen Fallstricken und optimalen Lösungen für gemeinnützige Vereine. Deutlich wurde: Es gibt kein Patentrezept für alle Kongresse - optimal ist es, bei der Planung von wissenschaftlichen Kongressen die vertrags- und steuer-rechtlichen Fragen zwischen Fachgesellschaften, Kongressveranstaltern (PCOs) und Steuerberatern rechtzeitig zu besprechen und zu klären. Die Vermeidung steuerrechtlich negativer Konsequenzen (bis hin zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit) ist immer einfacher als die nachträgliche Reparatur von Fehlern!
Den Vortragenden H. Urban, P. Schmitz und Chr. Reckzeh gilt der Dank der AWMF für eine gelungene und lehrreiche Veranstaltung.