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176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2014, Krefeld

„Proliferative Vitreo-Retinopathie” – ein altes Problem harrt der Lösung

Meeting Abstract

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  • Bernd Kirchhof - Köln

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Krefeld, 31.01.-01.02.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rwa50

doi: 10.3205/14rwa50, urn:nbn:de:0183-14rwa509

Published: January 29, 2014

© 2014 Kirchhof.
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Proliferative Vitreoretinopathie (PVR) ist eine Komplikation der rhegmatogenen Amotio (in 3–10%) und von schweren Verletzungen des hinteren Augenabschnittes. Bereits Anfang der achtziger Jahre bemerkte Klaus Heimann, dass man die narbige Wiederablösung der Netzhaut allein durch Verfeinerung chirurgischer Verfahren (Vitrektomie, Silikonöl) nicht beherrschen kann. Die Erkenntnis führte zur adjuvanten Chemotherapie (Daunomycin-Studie, 1988, Peter Wiedemann). Bis heute beträgt das Risiko einer PVR-Reaktion nach rhegmatogener Amotio um die 3%. Die Erfahrungen bis heute lassen sich zusammenfassen:

  • Die Vitrektomie beseitigt Leitstrukturen der Fibroplasie (penetrierende Verletzungen), ist Vorbedingung für Netzhautmanipulation (Membrane peeling, Retinotomie) und Tamponaden. Die Vitrektomie verhindert PVR-Rezidive allerdings nicht.
  • Die adjuvante Chemotherapie im Stadium der etablierten PVR kommt zu spät um die Prognose auch funktionell zu verbessern.
  • Die adjuvante Chemotherapie (5-FU) als Prophylaxe PVR-gefährdeter Augen ist auch funktionell wirksam, aber zu toxisch, um sie auf alle Amotiones anzuwenden.
  • Das PVR Risiko Kollektiv für eine prophylaktische Therapie kann am besten mit dem Flare-Cell-Meter identifiziert werden.
  • Klinische Studien zur prophylaktischen adjuvanten Chemotherapie der PVR stehen aus.
  • Der zentrale Hemm-Mechanismus, wie es der VEGF-Blocker für die Angiogenese darstellt, wird für den PVR-Mechanismus noch gesucht.