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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Ureterobstruktion nach endoskopischer Antirefluxplastik (Deflux-Unterspritzung)

Meeting Abstract

  • J. Bremer - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie/ Sektion Kinderurologie, Essen, Germany
  • H. Reis - Universitätsklinikum Essen, Institut für Pathologie, Essen, Germany
  • N. von Ostau - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie/ Sektion Kinderurologie, Essen, Germany
  • U. Vester - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin/ Pädiatrische Nephrologie, Essen, Germany
  • I. Rübben - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie/ Sektion Kinderurologie, Essen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV4.3

doi: 10.3205/15nrwgu033, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0333

Published: March 13, 2015

© 2015 Bremer et al.
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Text

Mehrere Publikationen haben in den letzten Jahren dargelegt, dass die endoskopische Refluxkorrektur mittels subureteraler Unterspritzung von Dextranomer/ Hyaloronsäure-Copolymer (Deflux) zu einer klinisch signifikanten Obstruktionen des Harnleiterostiums führen kann. Diese Obstruktion kann unmittelbar postoperativ passager oder persistierend, aber auch erst nach Monaten oder Jahren auftreten.

Fallbeispiel: 8-jähriges Mädchen mit rezidivierenden, teils hochfieberhaften Harnwegsinfektionen. Radiologisch (MCU) Nachweis eines vesikoureteralen Refluxes links. Unterspritzung des linken Harnleiterostiums mit Deflux. Postoperativ sonographisch zunehmende Harntransportstörung links. Szintigraphisch (MAG3) Nachweis einer urodynamisch relevanten Harntransportstörung sowie einer Nierenfunktion links von 25%. Entschluss zur orthotopen Reimplantation des Harnleiters nach Politano-Leadbetter. Intraoperativ entleerte sich mit der Defluxmasse grünlich-rahmiges Sekret.

Histologie: Kongruent zu den in der Literatur beschriebenen Befunden ließ sich eine paraureteral gelagerte, granulomatöse und auch chronisch-granulierende Entzündung mit reichlich mehrkernigen Makrophagen nachvollziehen.

Fazit: Anhand des Fallbeispiels möchten wir erneut auf die mögliche Komplikation einer Obstruktion nach Deflux-Unterspritzung hinweisen. Zu fordern ist eine Nachbetreuung mit sonographischer Verlaufsdokumentation. Im Falle einer persistierenden Obstruktion sollte das injizierte Implantat entfernt werden. Auslösender Mechanismus dieser gravierenden Fremdkörperreaktion könnte eine Infektion des Depots sein, so dass zum Zeitpunkt der Injektion ein geprüfter infektfreier Zustand vorliegen sollte.