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84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

HPV16-DNA-Integration in Oropharynxkarzinomen – Hinweise für eine Insertionsmutagenese

Meeting Abstract

  • corresponding author Jens Peter Klußmann - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Nadine Olthof - Institut für Molekularbiologie, Universität Maastricht, Maastricht, Niederlande
  • Christian Hübbers - Jean Uhrmacher Institut, Universität zu Köln, Köln
  • Jutta Kolligs - Jean Uhrmacher Institut, Universität zu Köln, Köln
  • Frans Ramaekers - Institut für Molekularbiologie, Universität Maastricht, Maastricht, Niederlande
  • Simon Preuss - HNO-Klinik, Universität zu Köln, Köln
  • Uta Drebber - Institut für Pathologie, Universität zu Köln, Köln
  • Bernd Kremer - HNO-Klinik, Universität Maastricht, Maastricht, Niederlande
  • Ernst Jan Speel - Institut für Pathologie, Universität Maastricht, Maastricht, Niederlande

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod247

doi: 10.3205/13hnod247, urn:nbn:de:0183-13hnod2474

Published: April 15, 2013

© 2013 Klußmann et al.
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Zielsetzung: Die Infektion mit Humanem Papillomavirus16 (HPV16) spielt in der Karzinogenese für ein Teil der Oropharynxkarzinome eine entscheidende Rolle. Für anogenitale Karzinome konnte gezeigt werden, dass die HPV-DNA-Integration in das zelluläre Genom ein wichtiger Schritt bei der Transformation ist. Für Orpharynxkarzinome ist dies bisher kaum untersucht.

Methoden: Der physikalische Status (episomal / integriert) der HPV16-DNA wurde bei 76 Patienten mit HPV16-positiven Oropharynxkarzinomen mit verschiedenen Methoden untersucht. Hierbei wurden Virusfusionstranskripte mittels APOT-PCR und integrierte HPV-Sequenzen mittels DIPS-PCR nachgewiesen. Mit Hilfe der Fluoreszenz In Situ Hybridisierung (FISH) wurde der physikalische Status charakterisiert und die Chromosomenlokalisation durch Doppelfärbung festgestellt. Die Expression der viralen Onkoproteine E2, E6 und E7 sowie die Viruslast wurde bestimmt.

Ergebnisse: In 90% der Tumoren konnte mit Hilfe der FISH-Untersuchung eine HPV16-DNA-Integration nachgewiesen werden. In 39,5% war das Virusfusions-transkript oder die exakte Integrationsstelle mittels PCR-Methoden identifizierbar. Hierbei zeigte sich häufig eine Integration in tumorassoziierte Gene, wie BCL2, FANCC, TRAF 3 und TP63. Die Integrationsstellen waren über das gesamte zelluläre Genom verteilt. Eine Assoziation zur Expression der viralen Onkoproteine oder zur Viruslast zeigte sich nicht.

Schlussfolgerung: Die Integration der viralen HPV16-DNA in das zelluläre Genom findet sich nicht selten in tumorassoziierten Genen und ist wahrscheinlich ein wichtiger Selektions- und Wachstumsvorteil dieses Zellklone für weitere Transformation und Proliferation. Damit ist die Identifikation dieser Gene wichtig für das Verständnis der HPV-assoziierten Karzinogenese im Oropharynx.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.