gms | German Medical Science

GMDS 2015: 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

06.09. - 09.09.2015, Krefeld

AAL-Studien im Feldtest – Herausforderungen, Fallstricke, Nutzen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Marianne Behrends - Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover, Standort Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Matthias Gietzelt - Universität HeidelbergInstitut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland

GMDS 2015. 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Krefeld, 06.-09.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocAbstr. 021

doi: 10.3205/15gmds206, urn:nbn:de:0183-15gmds2065

Published: August 27, 2015

© 2015 Behrends et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Ambient Assisted Living (AAL)-Anwendungen und assistierende Gesundheitstechnologien (AGT) möchten Menschen darin unterstützen, ihre Gesundheit und vor allem ihre Selbstständigkeit in der zweiten Lebenshälfte zu erhalten. Ob Entwicklungen diesem Anspruch gerecht werden, kann nur begrenzt unter den klar definierbaren Bedingungen eines Labors untersucht werden. AAL- und AGT-Entwicklungen müssen daher im konkreten Lebensumfeld der Zielgruppe untersucht werden. Viele Fragen zur Umsetzbarkeit, Akzeptanz und zur Usability können nur im Feldtest mit den späteren Anwendern evaluiert werden. Der Weg vom Labor ins Feld aber ist nicht einfach. Forschungsfragen und Studiendesign eines experimentellen Settings mit kontrollierbaren Variablen lassen sich oft nur bedingt auf Forschungen in realen Lebenswelten übertragen. Insbesondere bei einer Zielgruppe, die aufgrund ihres Alters und ihres Gesundheitszustandes besonderen Schutz bedarf und die ein erhöhtes Bedürfnis nach Sicherheit hat. Statt mit steuerbaren Laborbedingungen muss bei Studien im Feldtest mit unvorhergesehenen Ereignissen des Alltags gearbeitet werden. So ergeben sich eine Reihe von neuen Fragen für Forscher und Entwickler: Wie können unplanmäßige Ereignisse im Studiendesign bedacht werden? Wie kann die Zielgruppe der Forschung in das Studiendesign einbezogen werden? Wie kann mit Störungen bei einem 24/7-Betrieb der Systeme umgegangen werden? Wann sind die Störfaktoren eines Forschungsdesigns das eigentliche Ergebnis der Forschung? Warum sind Studien mit der Zielgruppe so wichtig?

Ziel des Workshops ist es, diesen Fragen nachzugehen und die Herausforderungen und Fallstricke bei Studien zu AAL und AGT im konkreten Feld zu benennen. Gemeinsam sollen Wege diskutiert werden wie Forschende im Bereich AAL und AGT mit den Widrigkeiten des Feldes umgehen können. Aber auch der Nutzen und die Notwendigkeit von Feldtests im Bereich AAL und AGT sollen identifiziert und diskutieren werden.

Über Erfahrungen aus vorherigen Studien und über Ansätze zur Einbindung von Nutzern berichten in diesem Workshop:

  • Stefanie Mielitz, (M.A.), IEKF – Institut für Effizienz Kommunikation Forschung GmbH, Ibbenbüren: Das AAL-Anwender-Spiel – ein Werkzeug, um sich den AAL-Anwendern spielerisch nähern!
  • Dr. Thomas Frenken, oldntec GmbH, Oldenburg: Feldstudie ambiact: Erfolgreiche Einbindung von Nutzern in die Entwicklung und Erprobung eines neuartigen Assistenzsystems?
  • Prof. Uwe Fachinger, Institut für Gerontologie, Universität Vechta: Erfahrungen im realen Setting Gelsenkirchen: Zur Erfordernis der partizipativen Entwicklung
  • Prof. Michael Marschollek, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover: Praktische Erfahrungen aus klinischen Feldstudien (u.a. NATARS-Studie…)
  • Dr. Jan Alexandersson, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Saarbrücken: Erfahrungen aus dem Projekt Mobia - Mobil bis ins Alter. Der Workshop richtet sich an Forscher, Entwickler und Anwender von AAL und assistierenden Gesundheitstechnologien und soll als Plattform für den Erfahrungsaustausch dienen.