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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Einführung eines modularen Lehrcurriculums zur Medizindidaktik für studentische Tutoren im Lehrzentrum an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Mike Hänsel - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus/Stabsstelle Didaktik und Lehrforschung, CarL Lehrzentrum, Dresden, Deutschland
  • presenting/speaker Marie-Christin Willemer - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus/Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum, CarL Lehrzentrum, Dresden, Deutschland
  • Annette Strumpf - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus/Stabsstelle Didaktik und Lehrforschung, CarL Lehrzentrum, Dresden, Deutschland
  • Maike Linke - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus/Stabsstelle Didaktik und Lehrforschung, CarL Lehrzentrum, Dresden, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP093

doi: 10.3205/21gma288, urn:nbn:de:0183-21gma2889

Published: September 15, 2021

© 2021 Hänsel et al.
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Text

Fragestellung/Zielsetzung: Im Rahmen des Medizinstudiums können Studierende als Tutoren die Rolle eines Lehrenden einnehmen [http://www.nklm.de]. Neben den positiven Auswirkungen auf die eigene Expertise hat dies auch in Vorbereitung auf eine spätere Tätigkeit als Hochschul-Dozent/in und/oder als Ausbilder/in in der ärztlichen Weiterbildung hohe Relevanz. Im Medizinisch Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) betreuen studentische Tutoren Lernstationen für Medizin/Zahnmedizinstudierende. Die Einarbeitung der studentischen Tutoren erfolgte bisher individuell durch erfahrene Tutoren. Dabei konnten medizindidaktische Kompetenzen nicht gleichermaßen vermittelt werden, weshalb heterogene Wissensstände resultierten. Um dies zu vermeiden, soll ein standardisiertes Medizindidaktiktraining entwickelt und verpflichtend für alle in der Lehre tätigen studentischen Tutoren angeboten werden.

Methoden: Das modular aufgebaute Medizindidaktik-Lehrcurriculum soll in 5 Projektphasen entwickelt und erprobt werden. In Phase 1, der Bedarfsanalyse, werden Lehrkoordinatoren und studentische Tutoren zum aktuellen und zukünftig gewünschten Ausbildungsstand studentischer Tutoren abgefragt. Die erhobenen Anforderungen werden in Phase 2 in Lernziele operationalisiert sowie in Lehrformate übersetzt. Ziel ist die Entwicklung thematisch abgestimmter Lehrmodule, die eine systematische Einführung in Modelle der Medizindidaktik sowie in die spezifischen Voraussetzungen der Lehre an der Fakultät bieten. Alle Tutoren erhalten nach der Teilnahme ein Zertifikat („Tutor-Führerschein“). Phase 3 umfasst die administrative Bereitstellung und Koordinierung der Lehrmodule. Hierfür wird ein Online-Anmeldesystem für die einzelnen Modulen entwickelt. In Phase 4 werden die Lehrmodule erprobt. Ein erstes Modul wird für maximal 30 Personen im November 2021 angeboten. Die Evaluation erfolgt mittels Pre-Post-Vergleichen (Wissen/Fertigkeiten) und Zufriedenheitsfragebögen. Basierend auf den Evaluationsergebnissen werden in Phase 5 aufbauende themenspezifische Vertiefungsmodule entwickelt und in das medizindidaktische Curriculums als Pflichtmodule integriert.

Ergebnisse: Im Februar wurden Lehrkoordinatoren mittels EvaSys-Umfrage zu Anforderungen an medizindidaktische Kompetenzen befragt. Ergebnisse der Bedarfsanalyse liegen im März vor und werden im September veröffentlicht. Ergebnisse im Rahmen der formativen Evaluation werden im Anschluss an die Durchführung des ersten Moduls analysiert und veröffentlicht.

Diskussion: Durch das Projekt werden erstmals Qualitätsstandards für die Lehre durch studentische Tutoren etabliert. Mit der frühen Verfügbarmachung didaktischen Handwerkszeuges wird der Zugang in die Lehrtätigkeit erleichtert. Zudem fördert eine systematische Einführung mit „Tutor-Führerschein“ die Selbstreflexion eigener didaktischer Fertig- und Fähigkeiten, wodurch das selbstgesteuerte Lernen innerhalb der Lehrtätigkeit und damit die didaktische Qualität der Lehrveranstaltungen profitieren.