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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Heidelberger Meilenstein Kommunikation (HeiMeKOM) – ein interprofessionelles Kommunikationstraining [Bericht über Entwicklungsprozess]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker N. Deis - Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen IMPP, Mainz, Germany
  • M. Villalobos - Internistische Onkologie der Thoraxtumoren, Thoraxklinik im Universitätsklinikum Heidelberg, Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC-H), Member of the German Center for Lung Research (DZL), Heidelberg, Germany
  • A. Siegle - Internistische Onkologie der Thoraxtumoren, Thoraxklinik im Universitätsklinikum Heidelberg, Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC-H), Member of the German Center for Lung Research (DZL), Heidelberg, Germany
  • L. Hagelskamp - Internistische Onkologie der Thoraxtumoren, Thoraxklinik im Universitätsklinikum Heidelberg, Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC-H), Member of the German Center for Lung Research (DZL), Heidelberg, Germany
  • K. Krug - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Germany
  • J. Schultz - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Germany
  • M. Wensing - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Germany
  • M. Thomas - Internistische Onkologie der Thoraxtumoren, Thoraxklinik im Universitätsklinikum Heidelberg, Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC-H), Member of the German Center for Lung Research (DZL), Heidelberg, Germany
  • J. Jünger - Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen IMPP, Mainz, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP16.5

doi: 10.3205/18gma311, urn:nbn:de:0183-18gma3118

Published: September 19, 2018

© 2018 Deis et al.
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Problemstellung/Ziele: Gespräche mit onkologischen Patient*innen sind eine Herausforderung für Mediziner*innen und Angehörige anderer Gesundheitsberufe. Sie fühlen sich unzureichend vorbereitet und sehen Fortbildungsbedarf in diesem Bereich. Im Rahmen eines BMG-geförderten Projektes wurde ein interprofessionelles Kommunikationstraining entwickelt und pilotiert. Kern des Trainings sind gemeinsame Gespräche von Ärzt*innen und Pflegekräften mit onkologischen Patient*innen und deren Angehörigen an zentralen Erkrankungszeitpunkten („Meilensteine“), um die Lebensqualität von Patient*innen mit limitierter Prognose zu verbessern.

Projektbeschreibung: Trainingsinhalte waren Gesprächsführungstechniken (WWSZ, NURSE, SPIKES) sowie ein Konzept zur Förderung der Prognostic Awareness. Die interprofessionelle Gesprächsführung wurde mit Simulations-Patient*innen und Video-Feedback geübt. Außerdem erhielten die Teilnehmer Feedback zu Patientengesprächen direkt an ihrem klinischen Arbeitsplatz. Die Akzeptanz des Trainings wurde mit einem Fragebogen aus 14 Items zur generellen Zufriedenheit und 18 Items zu Trainingsinhalten erhoben.

Ergebnisse: Insgesamt wurden vier Trainings durchgeführt. Die Teilnehmer bewerteten die Trainings im Mittel mit Schulnoten von 1,2-2,2 (n=10). Die Einschätzung der Relevanz interprofessioneller Zusammenarbeit und Kommunikation verbesserte sich von 2,0 auf 1,5. Der selbsteingeschätzte Wissenszuwachs über Rollen und Aufgaben der jeweiligen Berufsgruppen veränderte sich im Mittel von 2,2 auf 1,6 (Pflege) und 2,7 auf 1,5 (Ärzt*innen). Das interprofessionelle Setting empfanden Ärzt*innen mehrheitlich als entlastend. Die Integration in den Arbeitsalltag zeigte, dass interprofessionelles Arbeiten erhebliche Umstrukturierungen der Arbeitsabläufe erfordert.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die explizite Definition von Rolle und Verantwortung beider Berufsgruppen zeigte sich als wesentlicher Erfolgsfaktor, um die gewünschten Effekte auf Patient*innen, Angehörige und Mitarbeiter*innen zu erzielen. Entscheidend war die Integration des Trainings in den Arbeitsalltag, um konkrete Hindernisse für die Umsetzung des Erlernten zu identifizieren und ihnen durch Umstrukturierungen der Versorgungsprozesse zu begegnen.