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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Zahlen bis der Arzt kommt? Einfluss von Studiengebühren im Medizinstudium

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  • author presenting/speaker Inka Meyer - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Köln, Deutschland
  • corresponding author Jan Matthes - Universität zu Köln, Insitut für Pharmakologie, Köln, Deutschland
  • author Yassin Karay - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Köln, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP186

doi: 10.3205/14gma053, urn:nbn:de:0183-14gma0539

Published: September 11, 2014

© 2014 Meyer et al.
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Fragestellung/Einleitung: Es wurde befürchtet, dass Studiengebühren, die zwischen 2006 und 2011 in Köln gezahlt werden mussten, das Studium verlängern, da Studierende aufgrund der zusätzlichen finanziellen Belastung vermehrt nebenher arbeiten müssten. Wir haben untersucht, ob sich die Studiengebühren bei Kölner Medizinstudierenden auf die Einhaltung der Regelstudienzeit im vorklinischen Abschnitt und auf das Exmatrikulationsverhalten ausgewirkt haben und ihre Einstellungen zu Studiengebühren erfragt.

Methoden: Es wurden Regelstudienzeit- und Exmatrikulationsquoten von 1336 Studierenden verglichen (Immatrikulation zwischen Winter 2008 und Sommer 2012). Mittels Kreuztabellen und Regressionsanalyse wurde der Einfluss von Studiengebühren und anderer potenzieller Faktoren untersucht. 400 Medizinstudierende aller Fachsemester nahmen an einer online-Umfrage u.a. zu ihrer Einstellung zu Studiengebühren teil.

Ergebnisse: Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bei Regelstudienzeit- und Exmatrikulationsquote in Abhängigkeit von der Entrichtung von Studiengebühren. Zu Zeiten der Studiengebühren haben die Studierenden laut Umfrage wöchentlich mehr nebenher gearbeitet als nach deren Abschaffung. Die überwiegende Zahl der Studierenden gab aber an, in ihrer Studienplanung durch die Studiengebühren nicht oder eher nicht beeinflusst worden zu sein. Zwei Drittel der Befragten fanden nicht, dass sich durch die Studiengebühren die Qualität ihres Studiums verbessert habe. Mehr als die Hälfte aller Befragten hielt Studiengebühren nicht oder eher nicht für gerechtfertigt und zwei Drittel lehnten ihre Wiedereinführung ab.

Diskussion/Schlussfolgerung: Entgegen oft geäußerter Befürchtungen fanden wir keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Regelstudienzeit- und Exmatrikulationsquote in Abhängigkeit von Studiengebühren. Es zeigte sich allerdings eine breite Ablehnung der Studiengebühren, was ggf. durch vermehrtes Arbeiten neben dem Studium und eine nicht wahrgenommene Verbesserung der Studienbedingungen zu Zeiten der Studiengebühren erklärt werden kann.