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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Implementierung des Themas Patientensicherheit in den Abschnitt „Operative Medizin“

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP124

doi: 10.3205/14gma015, urn:nbn:de:0183-14gma0153

Published: September 11, 2014

© 2014 Hoffmann et al.
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Fragestellung/Einleitung: Das Thema Patientensicherheit erfährt zunehmend gesellschaftliche und gesundheitspolitische Aufmerksamkeit. Nach Annahmen des AOK-Bundesverbandes sterben jährlich in Deutschland 19.000 Patienten aufgrund von medizinischen Behandlungsfehlern. Die Inhalte Patientensicherheit und Fehlerkultur sind bisher nicht in das Kerncurriculum des Medizinstudiums in Deutschland integriert. In einer deskriptiven Studie wurde versucht, diese Inhalte in den Studienabschnitt „Operative Medizin“ zu implementieren.

Methoden: Die operationalisierten Lernziele waren die Erklärung der Entstehung von Fehlern sowie der Strategien zur Vermeidung von Fehlern. Diese Lernziele wurden in einer interaktiven Frontalvorlesung mit Reflexionsaufgaben, im Problemorientierten-Lernen (POL) mit dem Problem eines Behandlungsfehlers sowie in einer Beobachtungsaufgabe im Anästhesie-Praktikum vermittelt. In einer Evaluation wurden die Studierenden zum Kommentar von positiven wie negativen Eindrücken der Vorlesung aufgefordert. Im Simulatorsunterricht der Anästhesiologie wurden die Studierenden exemplarisch bei Abfrage von präoperativen Sicherheitsfragen beobachtet und mit einer Kontrollgruppe aus dem vorhergehenden Trimester verglichen.

Ergebnisse: Durch einfache Curriculumsänderungen mit Vorlesung, neuem POL-Fall und Beobachtungsaufgabe ließ sich das Thema Patientensicherheit in das Curriculum des Abschnitts „Operative Medizin“ integrieren. In der Evaluation wurden die Schilderung von persönlichen Erlebnissen sowie die Wichtigkeit des Themenfeldes explizit positiv bewertet. Kritik bezog sich lediglich auf die zu redundant wahrgenommenen Inhalte. In der Beobachtung der Studierenden im Anästhesie-Simulator zeigte sich bereits ein Trend, die präoperativen Sicherheitsfragen umfassender als in der Vergleichsgruppe abzufragen.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die gesellschaftliche Bedeutung des Problems, die positive Resonanz der Studierenden sowie der scheinbare Trend zur Verhaltensänderung im Simulator bestärken die Autoren darin, das Thema Patientensicherheit fest im Curriculum zu verankern und weiterzuentwickeln.