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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Entwicklung eines nationalen, longitudinalen Mustercurriculums Kommunikation – Status und Ausblick

Vortrag

  • Jana Jünger - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland; Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin / Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • Jobst-Hendrik Schultz - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland; Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin / Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • Volker Köllner - Universität des Saarlandes, Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Blieskastel, Deutschland; Universität des Saarlandes, Medizinische Fakultät, Blieskastel, Deutschland
  • Renate Deinzer - Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Medizinische Psychologie, Gießen, Deutschland
  • Götz Fabry - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Mediznische Fakultät, Abteilung für Medizinische Psychologie und Soziologie, Freiburg, Deutschland
  • corresponding author Marlene Sator - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV12_01

doi: 10.3205/13gma217, urn:nbn:de:0183-13gma2170

Published: August 20, 2013

© 2013 Jünger et al.
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Text

Die ärztliche Gesprächsführung ist durch die Änderung der Approbationsordnung ausdrücklich Gegenstand der ärztlichen Ausbildung und der abschließenden Staatsprüfung geworden (BR-Drs. 238/12 vom 11.05.2012). Durch die gesetzliche Verankerung und das NKLM-Arbeitspaket 7 „Der Arzt/die Ärztin als Kommunikator“ sind die Grundlagen gelegt, um die Studentenausbildung im Bereich Kommunikation zu verbessern.

Auf dieser Basis wird derzeit ein fakultätsspezifisch flexibel einsetzbares nationales Mustercurriculum Kommunikation in enger Zusammenarbeit mit allen medizinischen Fakultäten sowie den medizinischen Fachgesellschaften entwickelt. Dieses soll es den Fakultäten erleichtern, die NKLM-Kompetenzen und -Lernziele in ihre bestehenden Curricula zu integrieren und konkret in Lehre und Prüfungen umsetzen. Zudem werden Modelle für die hochschuldidaktische Qualifizierung der Lehrenden (Dozenten und Tutoren) entwickelt. In einem weiterführenden Projekt, das vom Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird, wird das Mustercurriculum Kommunikation derzeit paradigmatisch für den Bereich der Onkologie ausgearbeitet.

Basis des Curriculums sind Best Practice-Beispiele aus allen Fakultäten, die sich bereits in Lehre und Prüfung kommunikativer Kompetenzen bewährt haben. Diese werden nach dem NKLM-AP 7 klassifiziert, um Lücken aufzudecken und gezielt füllen zu können. Schließlich werden die Materialien als Mustercurriculum allen TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt.

Das von Heidelberg aus koordinierte Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und wird neben der Redaktionsgruppe und der aus 185 VertreterInnen aus 36 Fakultäten bestehenden Arbeitsgruppe von einem hochkarätig besetzten Beirat sowie einem gemeinsamen Ausschuss der VertreterInnen der Fachgesellschaften für Psychosomatik (DGPM, DKPM), Psychiatrie (DGPPN), Medizinische Psychologie (DGMP), Medizinische Soziologie (DGMS), Allgemeinmedizin (DEGAM) und Anästhesiologie (DGAI) begleitet. Das Projekt wird mit Unterstützung des Max-Planck-Intituts für Bildungsforschung in Berlin wissenschaftlich evaluiert.

Bisher fanden zwei Arbeitstreffen und ein Beiratstreffen statt, die folgende Zwischenergebnisse hervorbrachten: Es wurden 110 Best Practice-Beispiele aus 25 Fakultäten gesammelt. Damit sind aktuell 81% der NKLM-Teilkompetenzen abgedeckt. Die Detailauswertung zeigt, dass v.a. übergeordnete Teilkompetenzen (z.B. Beziehungsaufbau und -gestaltung) gut abgedeckt sind, während spezifische Bereiche (z.B. Umgang mit Ungewissheit) nur lückenhaft vertreten sind. Es zeigt sich auch, dass eine Klassifizierung der Best Practice-Beispiele auf Lernzielebene erforderlich ist. Parallel zur Erfassung der Best Practice-Beispiele wurden erste Konzepte für die didaktische Qualifizierung der Lehrenden (TutorInnen und DozentInnen) erarbeitet.

Im Beitrag sollen der derzeitige Entwicklungsstand und die nächsten Schritte vorgestellt werden.