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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Von POL zu POPL: Das ‚Problem-orientierte Praktische Lernen' in der interdisziplinären Ausbildung

Workshop

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  • corresponding author presenting/speaker Martin Baumann - RWTH Aachen, Helmholtz-Institut, Aachen, Deutschland
  • Andreas Ritter

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma265

doi: 10.3205/11gma265, urn:nbn:de:0183-11gma2652

Published: September 26, 2011

© 2011 Baumann et al.
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Hintergrund: Problemorientierte Praktika sind interdisziplinäre Lehrveranstaltungen, in denen Studierende - insbesondere zu Studienbeginn - hochgradig eigenverantwortlich den Prozess wissenschaftlichen Arbeitens im forschenden Lernen erleben. Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen werden mit hoher Motivation und eigener Verantwortung erlernt; die kontinuierliche Arbeitsqualität wird durch tutorielle Begleitung an wichtigen Prozesspunkten gewährleistet. Diese Lernmethode erweitert den strukturierten Ablauf des POL, in dem Lernen als objektiv wissenschaftlicher und subjektiv sozialer Prozess verstanden wird, um eine praktische Komponente. Für ein POPL wird das klassische ‚7-Schritte-Schema' des POL auf 9 Schritte, die die praktischen Komponente und Ergebnisbewertung der Lernphase einschließen, erweitert. POPL besitzt folgende Merkmale: - weitgehend selbstständige Wahl von Thema und Strategie (Methoden, Versuchsanordnung, Recherche) innerhalb vordefinierter Randpedingungen - Irrtümer und Umwege werden nicht ausgeschlossen, dennoch gibt es nur ein geringes Risiko zu scheitern - Sammeln von ersten Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten (neue Wege, Ausdauer, Vergleich) - selbstkritische Prüfung, Eigen- und Fremdkontrolle (stets nur im erforderlichen Umfang) - vollständige und nachvollziehbare Aufarbeitung der Resultate, Verteidigung und Bewertung (in Schrift und Wort). Im Rahmen einer Themenvorgabe (z.B.: "Blutkreislauf") und eines Methodenspektrums (z.B. "Blutdruckmessung nach Riva-Rocci") erarbeiten und üben Kleingruppen (Stärke 4-6) die minimal erforderlichen theoretischen Grundlagen und praktischen Fähigkeiten. Beide Schritte bilden, mit der Definition der Lernziele, den ersten Präsenztermin (ca. 90 Min.), der auf dem Workshop simuliert wird. Ein POPL vereint so insgesamt vier Lernprinzipien: Situiertes Lernen an authentischen Problemen, Lernen in multiplen Kontexten, Lernen unter multiplen Perspektiven, sowie Lernen in einem sozialen Kontext.

Ziel/e: Workshopteilnehmer sollen am Ende der Veranstaltung: - das Peyton-Schema für die Vermittlung praktischer Fähigkeiten im Hörsaal anwenden können. - die Ergänzung des 7-Schritte-POLs auf ein 9 Schritte POPL begründen können. - in der Lage sein, zu prüfen, ob das POPL für die Übernahme in eine eigene Veranstaltung geeignet ist. - ein tragbares Universal-Biosignal-Messgerät bedienen und damit ein EKG messen können.

Struktur/Methoden: Kurze Frontalphase zur Definition des Kontexts und Sicherheitshinweise. Motivation der 9 Schritte des POPL-Schemas. Durchführung der ersten beiden Schritte im Workshop: Praktische Kleingruppenarbeit (pro Gruppe 3 bis 5 Personen): Handhabung des Messgeräts / Aufnahme eines EKGs. Durchführung eines für die Verwendung im Hörsaal angepassten Peyton-Schemas.

Zielgruppe: Lehrende, die im praktischen Unterricht zusätzlich Schlüsselqualifikationen und Ansätze des Forschenden Lernens vermitteln möchten.

Zusätzliche Informationen:

Schwierigkeit: Anfänger

Im Rahmen des Workshops ist/sind geplant:

Vorträge: Nein

Praktische Kleingruppenarbeit: Ja

Erarbeitung einer gemeinsamen Stellungnahme: Nein

Sonstiges: Rollenwechsel Dozent --> Student

Maximale Teilnehmerzahl: ca. 20