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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Deutschlandweite Forschung für die hausärztliche Versorgung – DESAM-ForNet startet

Meeting Abstract

  • Antje Fischer-Rosinský - DESAM, Berlin, Deutschland
  • Anke Schmid - DESAM, Berlin, Deutschland
  • Sebastian C. Semler - TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V., Berlin, Deutschland
  • Jutta Bleidorn - Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Jena, Jena, Deutschland
  • Stefanie Joos - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin & Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Ferdinand Gerlach - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Ildikó Gágyor - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf305

doi: 10.3205/20dkvf305, urn:nbn:de:0183-20dkvf3054

Published: September 25, 2020

© 2020 Fischer-Rosinský et al.
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Etwa 80% der medizinischen Versorgung in Deutschland findet im primären Sektor statt. Es besteht ein großer Forschungsbedarf, um die Versorgung der Patienten zu verbessern und den sich stetig verändernden Anforderungen anzupassen. Bisher fehlt in Deutschland die Möglichkeit, wissenschaftlich hochwertige Studien flächendeckend im ambulanten Bereich durchzuführen. Internationale Forschungspraxennetze machen bereits möglich, relevante Fragestellungen erfolgreich zu adressieren und eine fundierte Basis für medizinische und gesundheitspolitische Entscheidungen zu bieten.

Fragestellung und Zielsetzung: Mit DESAM-ForNet (BMBF, 01GK1907A) wird sich eine unabhängige Koordinierungsstelle für Forschungspraxennetze etablieren, welche übergeordnete Strukturen generiert, um nachhaltig eine flächendeckende Forschungsinfrastruktur verfügbar zu machen und diese für die Durchführung von klinischen Studien in der Primärversorgung zu nutzen.

Methode oder Hypothese: Die Koordinierungsstelle wird in Kooperation mit der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF) eine Netzwerkstruktur zwischen universitären Einrichtungen der Allgemeinmedizin und hausärztlichen Praxen etablieren, das Netzwerk nach außen sichtbar machen, Konzepte für die Schulungen in den Praxen entwickeln, eine IT-Infrastruktur u.a. zur Erfassung der Aktivität der Forschungsnetze erarbeiten, Konzepte für den Datenschutz erstellen und die Arzt- sowie Patientenbeteiligung mehr in den Mittelpunkt rücken.

Ergebnisse/Diskussion: Gemeinsam mit DESAM-ForNet sind insgesamt sechs Forschungspraxennetze deutschlandweit gestartet. Aktuell wird der jeweilige individuelle Arbeitsstand ermittelt und erste Arbeitspakete zu Themen wie z.B. Schulungen, Qualitätssicherung, IT-Infrastruktur, Datenschutz, Patientenbeteiligung und Nachhaltigkeit abgestimmt. Nationale Anschlussfähigkeit an Netzwerkstrukturen im stationären Bereich, wie insbesondere die BMBF-geförderte Medizininformatik-Initiative (MII), wird in der konzeptuellen Arbeit berücksichtigt. Das Projekt ist für fünf Jahre gefördert und soll auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein.

Praktische Implikationen: DESAM-ForNet wird gemeinsam mit den Forschungspraxennetzen im Verbund notwendige Strukturen und Prozesse etablieren und damit die Voraussetzungen für eine international wettbewerbsfähige Forschung im primärärztlichen Bereich der Gesundheitsversorgung deutschlandweit schaffen.

Förderung: DESAM-ForNet (BMBF), Förderkennzeichen: 01GK1907A.