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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Bedeutung leitliniengerechter adjuvanter Therapiestrategien auf das Überleben für das triple negative Mammakarzinom – Eine retrospektive multizentrische Kohortenstudie mit 9156 Patientinnen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lukas Schwentner - Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
  • presenting/speaker Reyn Van Ewijk - IMBEI, Mainz, Germany
  • Wolfgang Janni - Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Rolf Kreienberg - Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Maria Blettner - IMBEI, Mainz, Germany
  • Achim Wöckel - Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT4-18-188

doi: 10.3205/13dkvf107, urn:nbn:de:0183-13dkvf1073

Published: October 25, 2013

© 2013 Schwentner et al.
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Hintergrund: Die Behandlung des triple negativen Mammakarzinoms (TNBC) stellt uns vor große Herausforderungen, da diese eine signifikant schlechtere Prognose als z.B. luminale Mammakarzinomsubtypen aufweisen und zielgerichtete Therapien nicht zur Verfügung stehen. Diese Studie versucht daher folgende Fragen zu beantworten:

1.
Welchen Einfluss hat TNBC auf das Überleben in unterschiedlichen Altersgruppen auf das Überleben im Vergleich zu luminalen und Her2 überexpremierenden Tumoren?
2.
Welchen Einfluss haben leitliniengerechte adjuvante Therapiestrategien das Überleben beim TNBC?

Methodik: BRENDA (breast cancer under evidence based guidelines) ist eine deutsche retrospektive multizentrische Kohortenstudie. Innerhalb der 17 zertifizierten Brustkrebszentren rund um die Universitätsfrauenklinik Ulm konnten 9156 Patientinnen in die Studie eingebracht werden. Die Definition einer LL-gerechten Therapie wurde auf der S3-LL zur Behandlung des Mammakarzinoms (2008) basiert.

Ergebnisse: TNBC (845;9.2%) weist eine deutlich schlechtere Prognose (DFS/OAS) im Vergleich zum ER+/Her2-, ER+/Her2+ und ER-/Her2+ Mammakarzinom auf (p<0.001). Dies zeigt sich auch innerhalb der Altersgruppen (< 50, 50-64, >65). Auch der Anteil leitlinienkonformer Behandlung ist beim TNBC in allen Gruppen signifikant niedriger [< 50 (20.9% vs. 42.0%), 50-64 (25.1% vs. 51.1%, >65 (38.4% vs. 74.6%)] (p<0.001). Sowohl DFS als auch OAS waren im Falle 100% LL-konformer Therapie signifikant verbessert (p<0.001). Um die Bedeutung LL-gerechter Therapien in den Altersgruppen zu untersuchen wurden 100% konforme Patientinnen der Altersgruppen (< 50, 50-64, >65) hinsichtlich ihres Outcomes verglichen. Hier zeigte sich kein signifikanter Unterschied (p>0.05).

Diskussion/Schlussfolgerung: Es zeigt sich eine deutliche Assoziation zwischen der LL-Adhärenz und verbessertem Überleben beim TNBC. Im Falle 100% LL-gerechter adjuvanter Therapie konnte kein signifikanter Unterschied im Überleben, besonders bei älteren Patientinnen (<65), aber auch in den Gruppen <50 und 50-64 beim TNBC nachgewiesen werden.