gms | German Medical Science

46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Regeneration peripherer Nervenläsionen durch repetitive intravenöse Applikation von adipogenen Stammzellen

Meeting Abstract

  • C.-T. Peck - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • M. Becker - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • V. Bucan - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • D. Schröder - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • K. Reimers - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • S. Michael - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • P.M. Vogt - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • C. Radtke - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc012

doi: 10.3205/15dgpraec012, urn:nbn:de:0183-15dgpraec0124

Published: September 28, 2015

© 2015 Peck et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Peripheren Nervenverletzungen sind nach wie vor in ihrer Therapiemöglichkeit limitiert. Trotz sofortiger chirurgischer Intervention ist die Regeneration häufig eingeschränkt und geht oft mit einer Nervendegeneration einher, wodurch es zum Verlust von sensorischer und motorischer Funktionen kommen kann. Die Transplantation von Zellen stellt einen neuen möglichen Therapieansatz da. Mesenchymale Stromazellen aus Fett (ASCs) sind sehr vielversprechend, da sie zu Phänotypen von Glia- oder neuronalen Stammzellen differenziert werden können. Die positive Wirkung auf die Regeneration konnte bereits für die direkte intraneurale und einmalige intravenöse Applikation nach peripherer Nervenläsion demonstriert werden. In diesem Experiment untersuchen wir den Einfluss der repetitiven intravenösen Gabe von ASCs auf die Regenerationsrate des Nervens.

Methoden: Bei allen Ratten wurde unter Narkose der N. ischiadicus mittels eines standardisierten Vorgehens gequetscht, wodurch es zu einer Nervenläsion mit einhergehenden motorischen Defiziten im Bereich des rechten hinteren Laufes kam. Bei den Ratten für die systemische Gabe der Zellen wurde zusätzlich eine Splenektomie durchgeführt. Für die anschließende intravenösen Injektionen und die lokale Zellapplikation wurden jeweils 1 x 106 Zellen in NaCl verwendet. Als Kontrolle diente die Gabe von NaCl. Die verwendeten ASCs wurden aus Leistenfett von adulten Ratten gewonnen. Neben wöchentlichen Lauftests, zur Erfassung der motorischen Regeneration, wurden nach 3 bzw. 12 Wochen die entnommen Nerven auf Ihre Histologie hin untersucht.

Ergebnisse: In der repetitiv behandelten Gruppe wurde eine deutlich höhere Remyelinisierung im Vergleich zur Kontrolle und singulären Injektion nachgewiesen. Zudem war die motorische Regeneration bei den intravenös therapierten Tieren stark erhöht. Final lag die Dichte der Axone bei der mit ASC behandelten Gruppen nahe dem ursprünglichen Zustand.

Fazit: Die repetitive venöse Zellapplikation führt zu einer signifikant erhöhten axonalen Regeneration und Remyelinisierung. Sie scheint für Behandlungen von größeren Nervenverletzungen geeignet zu sein, da die positive Stimulanz auf die Nervenregenration nicht nur einmalig, sondern über einen definierten Zeitraum erfolgt. Zudem ist das erneute Öffnen des Wundsitus nicht erforderlich.