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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Resektion des Vickers Ligaments und Epiphysiolyse bei Madelung-Deformität – Verlaufsbeurteilung anhand von radiologischen Parametern

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Falko von Stillfried - St. Vincentius Krankenhaus, Rekonstruktive Chirurgie und Handchirurgie, Speyer, Deutschland
  • Nina Ofer
  • Carnac Yazdandust
  • Berthold Bickert

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh66

doi: 10.3205/14dgh66, urn:nbn:de:0183-14dgh665

Published: October 7, 2014

© 2014 von Stillfried et al.
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Fragestellung: Bei jungen Patienten mit Madelung-Deformität ist bei offenen Epiphysenfugendie operative Resektion des Vickers-Ligaments und Epiphysiolyse eine Therapieoption. Die Progredienz der Deformität soll gestoppt und eine Verbesserung der Gelenkdeformität im Rahmen des Wachstums beobachtet werden.

Methodik: In der Zeit von 2011 bis 2014 wurden 3 Handgelenke bei 2 Patientinnen im Alter von 12 und 14 Jahren mit Madelung Deformität operiert (Resektion des Vickers Ligaments und Epiphysioloyse am distalen Radius). Retrospektiv wurde die radiologische Abweichung der Radiusgelenkfläche nach ulnar („ulnar tilt“ in Winkelgraden) und die Proximalisierung des Mondbeins („lunate subsidence“ in mm) im Wachstum und im postoperativen Verlauf analysiert (Beobachtungszeitraum 68 bzw. 11 Monate).

Ergebnisse: Im Lauf des Wachstums bis zum Beginn von Schmerzen und OP Indikation zeigte sich eine progrediente Verschlechterung des „ulnar tilt“ bei zwei Handgelenken. Bei einem waren keine Bilder im Wachstumsalter vor OP vorhanden. Postoperativ zeigte sich bei einem Handgelenk eine Verbesserung um 3° nach 32 Monaten, bei einem Handgelenk kam es zu einer radiologischen Verschlechterung um 3° nach 7 Monaten. Die Proximalisierung des Mondbeins „lunate subsidence“ zeigte bei einem Handgelenk postoperativ keine weitere Progredienz, bei einem HG eine Verschlechterung um 1 mm nach 7 Monaten. Beim dritten Handgelenk steht die radiologische Kontrolle nach 6 Monaten noch aus. Klinisch waren alle 3 Handgelenke postoperativ schmerzfrei.

Schlussfolgerung: Bei Schmerzen infolge einer Madelung-Deformität bei noch offenen Epiphysenfugen ist die von Vickers beschriebene Resektion des akzessorischen Ligaments und Epiphysiolyse eine Therapieoption, mit der eine deutliche Schmerzreduktion erreicht werden kann. Die radiologische Beurteilung der Deformität kann mit Hilfe der Abweichung der Radiusgelenkfläche nach ulnar („ulnar tilt“) und Proximalisierung des Lunatums („lunate subsidence“) erfolgen. Die präsentierten Ergebnisse sind bezüglich der radiologischen Ergebnisse uneinheitlich, während bei allen drei Handgelenken eine deutliche Besserung der Schmerzsymptomatik festgestellt werden konnte.

Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2], Abbildung 3 [Abb. 3]