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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Stellt die hypertherme intraoperative Chemotherapie einen Risikofaktor für das Auftreten von Komplikationen bei Patienten nach Multiviszeralresektionen dar?

Meeting Abstract

  • Dietlind Tittelbach-Helmrich - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Ulrich Hopt - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Frank Makowiec - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Tobias Keck - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Dirketor der Klinik für Chirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch869

doi: 10.3205/13dgch869, urn:nbn:de:0183-13dgch8691

Published: April 26, 2013

© 2013 Tittelbach-Helmrich et al.
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Einleitung: Patienten nach Multiviszeralresektionen haben ein hohes Risiko für das Auftreten peri- oder postoperativer Komplikationen. In der hier vorliegenden Studie soll der Einfluss einer zusätzlichen hyperthermen intraoperativen Chemotherapie im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes auf die Komplikationsrate untersucht werden.

Material und Methoden: Zwischen 2005 und 2012 wurde bei 49 Patienten mit Pankreaskarzinom eine Multiviszeralresektion durchgeführt und 65 Patienten mit gastrointestinalen Tumoren erhielten Multiviszeralresektionen mit kombinierter HIPEC. Das mittlere Alter der Patienten war 55 Jahre in der Gruppe mit HIPEC und 65 Jahre ohne intraperitoneale Chemotherapie. Der mittlere PCI war in der HIPEC-Gruppe 17. Die Datenanalyse erfolgte retrospektiv aus einer prospektiv geführten Datenbank mittels SPSS.

Ergebnisse: Patienten ohne HIPEC hatten signifikat höhere Gesamt- und OP-bezogene Komplikationsraten (69% vs 45%, p=0.001 und 47% vs 15%, p=0.013). 22% aller Patienten ohne HIPEC mussten bei einer Komplikation operativ revidiert werden, hingegen nur 9% der Patienten der HIPEC-Gruppe (p=0.064) und 41% der Patienten ohne HIPEC erhielten intraoperative Bluttransfusionen (versus 29% mit HIPEC (p=0.023). Die 30-Tages Mortalität unterschied sich nicht signifikant (8% ohne HIPEC vs 1.5%).

Schlussfolgerung: Die hypertherme intraoperative Chemotherapie führt nicht zu einem Anstieg der Morbidität oder Mortalität in Patienten mit multiviszeralen Resketionen. Sie stellt ein sicheres Verfahren in für ausgewählte Patienten mit Peritonealkarzinose gastrointestinale Tumoren dar.