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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Modernes Management großer postinterventioneller Leistenhämatome

Meeting Abstract

  • Georg Schramayer - Chirurgische Klinik Graz, Gefäßchirurgie, Graz
  • Stephan Herwig Koter - LKH-Universitätsklinikum Graz, Klin. Abt. f. Gefäßchirurgie, Graz
  • Tina Cohnert - Chirurgische Klinik Graz, Gefäßchirurgie, Graz
  • Michael Schintler - Chirurgische Klinik Graz, Plastische Chirurgie, Graz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch590

doi: 10.3205/13dgch590, urn:nbn:de:0183-13dgch5901

Published: April 26, 2013

© 2013 Schramayer et al.
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Text

Einleitung: Zugänge über die Leistengefäße zum Zwecke von Interventionen sind im Zunehmen begriffen. Dabei treten mitunter sehr große Hämatome auf, die einer umgehenden gefäßchirurgischen Sanierung bedürfen.

Material und Methoden: Wir berichten über eine 68 jährige Patientin, die zum Ausschluss einer KHK einer Coronarangiographie unterzogen wurde, welche keinen pathologischen Befund ergab.

Unter Notfallbedingungen erfolgte die gefäßchirurgische Sanierung eines postinterventionellen Hämatoms durch eine Direktnaht der Punktionsstelle. Das Hämatom hatte sich bis über die Mitte des Oberschenkels nach distal gewühlt und die dunkelblau verfärbte Haut zeigte schwere Schädigungen in Form von Epidermolysen.

Es wurden mehrere VAC-Schwämme in die Hämatomhöhlen eingebracht und die distalen ¾ der Hautinzision mit einigen intrakutanen Sitnähten adaptiert. Im proximalen Wundabschnitt wurde der Schwamm an die Oberfläche herausgeleitet, die Hautränder mit Suprasorb H und die Epidermolysen mit Adaptic abgedeckt, ehe die Klebefolien des VAC-Systems aufgebracht wurden. Das System wurde mit einem Sog von 150 mm Hg eingestellt und zweieinhalb Tage lang belassen.

Schon nach 24 Stunden zeigt sich eine deutliche Entfärbung der Kutis. Insgesamt konnten über das VAC 800 ml blutig-seröse Flüssigkeit aus dem Wundgebiet evakuiert werden.

Im Rahmen der geplanten operativen Revision wurde das VAC-System entfernt, das Wundgebiet lavagiert und direkt verschlossen. Die Wundheilung erfolgte per primam.

Ergebnisse: Der Vorteil der oben beschriebenen Technik liegt darin, dass über das VAC-System wesentlich größere Mengen von blutig-seröser Flüssigkeit aus dem Wundgebiet evakuiert werden können, als dies durch herkömmliche Redon-Saugdrainagen möglich ist. Auffällig ist die Hämatomentfärbung der Haut, wodurch deren Durchblutung verbessert wird. Die Evakuierung einer riesigen Wundhöhle könnte durch die Instillationstechnologie (V.A.C. VeraFlo™) verbessert werden, da während der Einwirkzeit der Spüllösung Hämatomanteile gelöst werden können.

Der Nachteil dieser Technik ist die zweizeitige Vorgangsweise.

Schlussfolgerung: Eine prospektiv randomisierte Studie, welche das konventionelle Vorgehen mit unserer Technik vergleicht, ist geplant.