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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Intraossäre Ballondilatation (IBT) bei Tibiakopffrakturen

Meeting Abstract

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  • Christian Schinkel - Klinikum Memmingen, Unfallchirurgie und Orthopädie, Memmingen
  • Stefan Gaum - Klinikum Memmingen, Unfallchirurgie und Orthopädie, Memmingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch363

doi: 10.3205/13dgch363, urn:nbn:de:0183-13dgch3636

Published: April 26, 2013

© 2013 Schinkel et al.
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Einleitung: Der Weichteilschaden bei Tibiakopffrakturen verbietet oft die frühe operative Versorgung. Bei schonenden minimal invasiven Versorgungen ist die Rekonstruktion der Gelenkfläche durch perkutanes Aufstösseln oft mit weiteren Verletzungen der Gelenkfläche vergesellschaftet. Desweiteren führt die unzureichende Auffüllung des spongiösen Defektes häufig zum sekundären Repositionsverlust trotz Einsatz von winkelstabilen Implantaten oder Schrauben. Die Ballonkyphoplastie ist ein etabliertes Verfahren bei Wirbelkörperfrakturen. Experimentelle Studien konnten zeigen, dass die Ballondilatation bei Tibiakopffrakturen zu einer guten Gelenkflächenrekonstruktion führt und das Auffüllen des Defektes mit CaPO4 eine erhöhte Stabilität induziert. Die Überprüfung der klinischen Machbarkeit ist Gegenstand der Untersuchung.

Material und Methoden: Wir versorgten 16 Patienten mit Tibiakopffrakturen Typ Schatzker II-VI (12 Frauen, 4 Männer; Alter 51 Jahre (33-75)). Standardtechniken wurden durch einen perkutan eingebrachten Kyphoplastie-Ballon (Medtronic, Minneapolis, USA) ergänzt, um auf breiterer Fläche die Gelenkkontur wieder herzustellen. Die Stabilisierung erfolgte mit Schrauben oder Platten. Der spongiöse Defekt wurde mit CaPO4-Zement (Medtronic, Minneapolis, USA) aufgefüllt.

Ergebnisse: Eine gute Rekonstruktion wurde in 14 von 16 Patienten erzielt. Bei einem Patienten kam es nach 8 Wochen zu einem Repositionsverlust auf Grund einer partiellen Nekrose des initial grob dislozierten Fragmentes. Alle anderen Patienten erzielten nach 12 Wochen eine knöcherne Konsolidierung und Vollbelastung. Es traten keine Wundkomplikationen auf.

Schlussfolgerung: Die intraossäre Ballon-gestützte Rekonstruktion der tibialen Gelenkfläche (IBT) scheint ein geeignetes Instrument, komplikationsarm die Reposition zu erzielen. In Zusammenschau mit bisherigen Daten ist zu postulieren, dass durch frühzeitigere Versorgung nach Trauma und durch erhöhte Stabilität eine frühere Belastung möglich ist. Hieraus resultiert eine raschere Reintegration des Patienten. Eine prospektive Studie muss unsere Ergebnisse untermauern.