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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Michigan-Hand Outcomes Questionnaire (MHQ) – eine validierte Übersetzung als primärer Endpunkt klinischer Studien zum Morbus Dupuytren

Meeting Abstract

  • Karsten Knobloch - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Marie Kühn - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Stephan Papst - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Robert Krämer - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch562

doi: 10.3205/11dgch562, urn:nbn:de:0183-11dgch5623

Published: May 20, 2011

© 2011 Knobloch et al.
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Einleitung: Wie auch für andere chirurgische Disziplinen liegen auch gerade zur Therapie des M. Dupuytren eine Fülle von Fallberichten und Fallserien, einige nicht-kontrollierte Kohortenstudien und nur sehr vereinzelt randomisiert-kontrollierte Studien vor. Die Endpunktsuche klinischer Studien zur Therapie des M. Dupuytren gestaltet sich jedoch schwierig. Einerseits erlaubt die Bestimmung des Bewegungsumfangs der Fingermittel- und Grundgelenke gemäß ROM° eine vermeintlich objektivierbare Aussage. Jedoch ist die Aussagekraft sowohl durch die Messungenauigkeiten mittels Goniometer (eingedenk der 5° Interraterreliabilität) wie auch eine Diskrepanz zwischen eingeschränktem Winkelgrad und subjektiver Wahrnehmung limitierend.

Material und Methoden: Subjektive Fragebögen wie der Disabilities of Arm, Shoulder and Hand (DASH-Bogen) wurden validiert, in unterschiedliche Sprachen übersetzt und in die klinische Praxis eingeführt. Es heißt wörtlich: „Es ist nicht entscheidend, mit welcher Hand sie diese Tätigkeiten ausüben.“ Insofern wird die Einschränkung ggf. durch die funktionelle günstigere andere Hand ausgeführt. Der Michigan-Hand Questionnaire (MHQ) ist ein weiterer validierter Fragebogen mit 25 unilateralen und 12 bilateralen Fragen, der bislang nicht ins Deutsche übertragen wurde. Über eine Spanne von 0 (sehr schlecht) bis 100 (uneingeschränkt) erfasst er die Einschränkung wie auch die klinische Änderung interessanterweise separat für beide Hände.

Ergebnisse: Aus diesem Grund haben wir den MHQ validiert ins Deutsche übersetzt. Dabei erfolgt in einem dreistufigen Prozess zunächst die Übersetzung durch zwei Kollegen unabhängig voneinander vom Englischen ins Deutsche. Aus beiden Versionen erfolgte in einer Konsensuskonferenz die Ermittlung der deutschen Version des MHQ. Im Anschluss erfolgt durch zwei weitere unabhängige Kollegen die Rückübersetzung in das Englische mit einer erneuten Konsensuskonferenz der englischen Rückübersetzung. Diese Rückübersetzung wurde dann nach Konsertierung mit der Original-MHQ von allen Kollegen verglichen und sprachliche Diskrepanzen diskutiert. Schliesslich erfolgte die Freigabe der deutschen Version des MHQ im Konsens.

Schlussfolgerung: Der validiert übersetzte deutsche MHQ erlaubt die seitengetrennte Erfassung der subjektiven Alltagseinschränkung durch den M. Dupyutren und wird von uns als klinischer Endpunkt in einer randomsiert-kontrollierten Studie zum Einsatz der fokussierten Stosswellentherapie (DupuyShock-2010, ClinicalTrials.gov NCT01184586) in Ergänzung zum DASH eingesetzt.