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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Thrombotische Verschlüsse der A. Brachialis bei geschlossenen Humerusschaftfrakturen beim Erwachsenen

Meeting Abstract

  • Susanne Hellmich - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Jonas Kolbenschlag - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Günter Germann - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Kai Megerle - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – Schwerbrandverletzenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch725

doi: 10.3205/10dgch725, urn:nbn:de:0183-10dgch7258

Published: May 17, 2010

© 2010 Hellmich et al.
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Text

Einleitung: Die Thrombose der A. Brachialis durch traumatische Intimaschädigung als Begleitverletzungen bei geschlossenen Frakturen ist eine Komplikation, die hauptsächlich nach dislozierten, supracondylären Humerusfrakturen im Kindesalter beschrieben ist. Wir präsentieren zwei Fälle von vollständigen Verschlüssen der A. Brachialis im Rahmen von geschlossenen Humerusschaftfrakturen bei erwachsenen Patienten.

Material und Methoden: Zwischen Januar 2008 und August 2009 wurden an unserer Klinik 651 Patienten mit Humerusfrakturen versorgt, davon 108 geschlossene Frakturen im Schaftbereich. Insgesamt kam es bei 9 Patienten zu Beeinträchtigungen von Nerven, nur in zwei lag eine vaskuläre Beteiligung vor. In beiden Fällen fanden sich traumatische Thrombosen der A. Brachialis als Begleitkomplikation von geschlossenen Schaftfrakturen.

Ergebnisse: Beide Patienten imponierten primär durch einen nicht tastbaren Radialispuls. In einem Fall konnte die Diagnose durch eine präoperative Angiographie gestellt werden, im anderen Fall war eine weiterführende Diagnostik aufgrund der Mehrfachverletzung des Patienten nicht möglich. Bei keinem der Patienten konnte die Diagnose durch eine dopplersonographische Untersuchung gesichert werden, da bei intaktem Hohlhandbogen eine retrograde Restperfusion bestand. Nach Versorgung durch Resektion des traumatisierten Gefäßabschnitts und direkte Reanastomose zeigten sich beide Extremitäten wieder adäquat durchblutet.

Schlussfolgerung: Bei Vorliegen einer minderperfundierten oberen Extremität und begleitenden Frakturen auf Höhe des Oberarms muss auch an eine traumatische Thrombose der A. Brachialis gedacht werden. Eine frühzeitige interdisziplinäre Zusammenarbeit erleichtert die adäquate Therapie dieser seltenen Komplikation.