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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Zentrenbildung – heiße Luft oder heißes Konzept? Ergebnisbericht eines Gefäßzentrums

Meeting Abstract

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  • Arend Billing - Klinikum Offenbach, Gefäßchirurgie, Offenbach, Deutschland
  • Ralf Heithorn - MVZ des Gesundheitszentrums KfH Offenbach, MVZ des Gesundheitszentrums KfH Offenbach, Offenbach, Deutschland
  • Norbert Rilinger - Klinikum Offenbach, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Offenbach, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch370

doi: 10.3205/10dgch370, urn:nbn:de:0183-10dgch3701

Published: May 17, 2010

© 2010 Billing et al.
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Einleitung: Sogenannte Zentren sind Mode geworden und schießen aller Orts aus dem Boden. Sinn und Nutzen sind nicht immer leicht erkennbar.

Material und Methoden: In unserem Klinikum wurde 2006 nach Teilung einer Allgemeinchirurgie die Gefäßchirurgie neu etabliert. Alle Gefäßpatienten werden interdisziplinär auf gemeinsam betriebenen Stationen behandelt und verrechnet. Das Gefäßzentrum wurde 2007 nach den Richtlinien der Fachgesellschaften zertifiziert. Die unmittelbare räumliche Zusammenarbeit der Partner wird durch ein gemeinsames Sekretariat und eine Patientenleitstelle unterstützt. Begleitet wird der Prozess durch guten Support der Geschäftsführung und ein strukturiertes PR-Konzept.

Ergebnisse: Die interne DRG-Fallzahl entwickelte sich von im Jahr 2006: 688 Pat. auf 2007: 823 Pat. (20%) und 2008: 946 Pat. (15%). Die Anbindung des externen Radiologen erbrachte zusätzlich 350 Patienten/Jahr von außerhalb des eigenen Einzugsgebietes. Der DRG Erlös stieg im 1.Jahr um 30%, im 2.Jahr um 11%. Der Deckungsbeitrag erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 16% bzw. 14%. Die diabetische Fußambulanz hat als IV-Modellprojekt eine beachtliche Reputation erlangt. Bei inzwischen über 150 Patienten wurde die Majoramputationsrate auf unter 2% reduziert.

Schlussfolgerung: Das vorliegende Modell hat innerhalb von 3 Jahren eine sehr hohe Akzeptanz bei Patienten und Zuweisern der Region erlangt. Durch die räumlich und persönlich sehr enge Kooperation ergibt sich ein hohes Synergiepotenzial. Doppeluntersuchungen, Informationsverlust und Wegezeiten für die Patienten sind minimiert. Für die Hausärzte ergibt sich ein „Rundum-sorglos”-Angebot. Zunehmend wird eine überregionale Patientenzuweisung erreicht. Die Wachstumsraten, aber auch der Deckungsbeitrag im stationären Bereich sind ein messbares Kriterium des wirtschaftlichen Erfolges.