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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Patientenzufriedenheit und Lebensqualität in der Interventionsstudie „IQuaB“ – Ergebnisse aus Salzburg und Südtirol

Meeting Abstract

  • A. Mahlknecht - Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Insitut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Salzburg, Österreich
  • M. Abuzahra - Medizinische Universität Graz, Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, Graz, Österreich
  • G. Piccoliori - Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin, Bozen, Italien
  • A. Engl - Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin, Bozen, Italien
  • A. Sönnichsen - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemein- und Familienmedizin, Witten, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam027

doi: 10.3205/15degam027, urn:nbn:de:0183-15degam0274

Published: August 26, 2015

© 2015 Mahlknecht et al.
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Text

Hintergrund und Studienfrage: Von einer Optimierung der Versorgungsqualität sollten die Patienten profitieren. In der IQuaB-Studie wurde 2012 und 2014 in Salzburg (Sbg) und Südtirol (Sdt) mittels einer Patientenbefragung untersucht, ob sich die Einführung und Messung von Qualitätsindikatoren (QI) zusammen mit Self-audit, Benchmarking und Qualitätszirkelarbeit positiv auf die Zufriedenheit (PatZ) und Lebensqualität (LQ) chronisch Kranker auswirkt.

Methode: Es wurde ein Fragebogen aus validierten Instrumenten entwickelt (EUROPEP, Man Son Hing-Skala, EQ-5D-5L, EQ-VAS) und in den teilnehmenden Hausarztpraxen an konsekutive Patienten mit acht Zielerkrankungen ausgegeben. Die Auswertung erfolgte deskriptiv und als Längs- und Querschnittanalyse (Mann Whitney U-Test, SPSS® Statistics).

Ergebnisse: 2012 wurden 1.710 und 2014 wurden 1.374 Patienten befragt, 58% waren Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 65,6±16,2 Jahren.

Es zeigte sich bereits 2012 eine hohe PatZ, in Sbg signifikant höher (Verteilung der Antworten: p<0,03) als in Sdt (Score EUROPEP Sbg 4,41±0,61, Sdt 4,25±0,69; max. 5). 2014 gab es in beiden Regionen nicht-signifikante Steigerungen, Sbg blieb signifikant höher (Score EUROPEP Sbg 4,45±0,58, Sdt 4,26±0,64; Verteilung der Antworten: p=0,00).

Die LQ war relativ hoch (EQ-5D-Index 2012 Sbg 0,841±0,04, Sdt 0,839±0,05; 2014 Sbg 0,845±0,03, Sdt 0,838±0,05; max. 1) ohne signifikante Steigerungen bzw. regionale Unterschiede zwischen den Regionen. Der subjektiv berichtete Gesundheitszustand (EQ-VAS) lag in Sbg (73,59) signifikant über Sdt (70,0; p=0,00), in beiden Regionen gab es nicht-signifikante Steigerungen von 2012 auf 2014.

Diskussion: Die LQ und PatZ war bereits 2012 hoch und konnte im Projekt nicht signifikant gesteigert werden, obwohl die an QI gemessene Versorgungsqualität gestiegen ist. Die PatZ und der Gesundheitszustand der Patienten waren in Sbg signifikant höher als in Sdt, wobei Sdt hinsichtlich der gemessenen QI besser abschnitt. Wir folgern aus unseren Daten, dass die Versorgungsqualität die patientenrelevanten Outcomes PatZ und LQ nicht wesentlich beeinflusst.