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Qualitative Evaluation einer Entscheidungshilfe zum PSA-Screening & praktische Implikationen zur Screening-Beratung
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Published: | September 11, 2014 |
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Hintergrund: Vor der Durchführung eines PSA-Tests zum Screening auf Prostatakrebs sollen dessen Vor- und Nachteile diskutiert werden. Eine solche Beratung ist aufgrund einer unklaren Evidenzlage bezüglich des Nutzens und komplexer Folgen (Falsch positive Testergebnisse, Überdiagnose, Therapiefolgen) schwierig. Eine Möglichkeit, den Beratungsprozess visuell und strukturell zu unterstützen, sind transaktionale Entscheidungshilfen.
Studienfrage: Wie wird eine PC-basierte Entscheidungshilfe (EH) zum Einsatz während der Beratung von Anwendern bewertet? Welche Implikationen ergeben sich hieraus zur konkreten Weiterentwicklung und für Beratungsgespräche zum PSA-Screening im Allgemeinen?
Methoden: Die Entwicklung der EH erfolgt in einem mehrphasigen Entwicklungs-Evaluationsprozess. Im Rahmen des zweistufigen Praxistests werden insgesamt 32 Patienten von 8 Ärzten (Urologen, Hausärzte) mit der EH beraten. Anschließend finden teilstrukturierte Leitfadeninterviews statt. Diese werden digital aufgezeichnet, transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die teilnehmenden Ärzte loben die graphische Umsetzung, Vollständigkeit und Neutralität der EH. Kritisch wird die Einbindung in den Praxisalltag, aber auch die Informationsfülle bewertet. Tatsächlich fühlen sich beratene Männer teilweise überfordert. Subjektiv erreichen sie nach der Beratung eine hohe Informiertheit, jedoch werden in den Interviews Verständnisschwierigkeiten deutlich. Solche übergeordneten Punkte, sowie konkrete Rückmeldungen (z.B. „Handout“) werden in die Weiterentwicklung integriert. In der praktischen Beratung finden Männer den Rat ihrer Ärzte, sowie eine vertrauensvolle Beziehung wichtig. Nur selten werden assoziierte Ängste und Befürchtungen direkt durch die Männer angesprochen.
Diskussion & Ausblick: Im Rahmen eines Praxistests wird die EH zur Beratung zum PSA-Screening an Anwenderbedürfnisse angepasst. Hierbei werden relevante Inhalte und „Stolpersteine“ der Beratung diskutiert.