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Hausärztliche Pharmakotherapie bei Depression – Ergebnisse einer GKV-Routinedatenanalyse
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Published: | September 11, 2014 |
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Hintergrund: Orientierung der Patientenversorgung an Nationalen Versorgungsleitlinien – Messung der Versorgungsqualität anhand konsentierter Indikatoren (z.B. QiSA – das Qualitätsindikatorensystem für die ambulante Versorgung) als Voraussetzung für eine systematische Verbesserung der Versorgung – in diesen Themenzusammenhang ordnet sich unser Beitrag zur Psychopharmakotherapie bei Depression durch Hausärzte ein. Im Fokus ist dabei die angemessene Therapiedauer. Die NVL Depression empfiehlt zur Rezidivprophylaxe eine Einnahme von 4–9 Monaten über eine Besserung der Symptome hinaus.
Studienfragen: Wie lange verordnen Hausärzte Antidepressiva im Rahmen einer neu begonnen Therapie bei Depression im Vergleich zu Fachärzten/Spezialisten? Welche Wirkstoffe kommen zum Einsatz?
Methoden: Statistisch-deskriptive Analyse der Routineabrechnungsdaten von AOK-Patienten der Jahre 2008 bis 2010 (35% der GKV-Versichertenpopulation).
Ergebnisse: Eine Verordnungsdauer über 24 Wochen über alle untersuchten Wirkstoffe (insb. Tri- und Tetrazyklika [TCA] sowie Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer [SSRI]) wurde bei 16,8% der ausschließlich hausärztlich behandelten Patienten mit neu begonnener medikamentöser Depressionstherapie erreicht (bei 27,5% der ausschließlich fachärztlich behandelten Patienten). 75% der „Hausarzt-Patienten“ verzeichneten eine Therapiedauer von unter 16 Wochen („Facharzt-Patienten: 62%). SSRI wurden insgesamt von beiden Arztgruppen höher dosiert und/oder über einen längeren Zeitraum verordnet als TCA. Hausärzte verschrieben TCA häufiger als Fachärzte. Ausschließlich von Hausärzten versorgte Patienten mit Depressionen waren im Vergleich zu ausschließlich fachärztlich versorgten Patienten älter [62 vs. 56 Jahre] und häufiger weiblich [76% vs. 68%].
Diskussion: Limitationen: fehlende Differenzierung nach Schweregraden und modellhafter Messansatz der DDD-basierten Therapiedauer. Die Diskussion erfolgt unter Berücksichtigung der komplexen Aufgabe der (haus)ärztlichen Psychopharmakotherapie und im Vergleich mit anderen aktuellen Routinedatenanalysen zur Psychopharmakotherapie bei Depression.