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30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012)

11.01. - 14.01.2012, Nassfeld, Österreich

Trachealverschluss beim Schwerbrandverletzten: Ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Rubenbauer - Klinik für Plastische, Rekonstruktive, Hand- und Verbrennungschirurgie, Städtisches Klinikum München
  • F. Spelsberg - Chirurgische Klinik und Poliklinik der Universität München, Klinikum Großhadern
  • K.W. Jauch - Chirurgische Klinik und Poliklinik der Universität München, Klinikum Großhadern
  • N. Ninkovic - Klinik für Plastische, Rekonstruktive, Hand- und Verbrennungschirurgie, Städtisches Klinikum München

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012). Nassfeld, Österreich, 11.-14.01.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dav12

doi: 10.3205/12dav12, urn:nbn:de:0183-12dav121

Published: August 7, 2012

© 2012 Rubenbauer et al.
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Hintergrund: Als Komplikation nach Tracheotomien sind Narbenbildungen beschrieben, diese können dabei auch zu einer späteren Stenose der Luftröhre führen. Wir schildern den Fall eines kompletten Verschlusses der Trachea bei einem Schwerbrandverletzten der im Ausland anbehandelt worden ist.

Fallbericht: Am 28.12.2010 wurde uns aus Mazedonien ein 17-jähriger Patient zuverlegt, der sich 60% zweit- bis drittgradige Verbrennungen bei einem Autounfall sechs Wochen vorher zugezogen hat. Im Heimatland erfolgte die Anlage einer chirurgischen Tracheostomie auf Höhe des Schildknorpels, welche bei uns durch eine Neuanlage im Bereich der Trachea ersetzt wurde. Bei Anwendung der Sprechkanüle zeigte sich eine Asphyxie. Die bronchoskopische Kontrolle ergab einen kompletten Verschluss der Trachea knapp unterhalb der Stimmritzen, im Bereich der ersten Tracheostomie.

Die weitere Therapie wurde in Kooperation mit den Kollegen der chirurgischen Endoskopie am Klinikum Großhadern durchgeführt. Hier wurde die Trachea mit dem Laser bronchoskopisch eröffnet. Als Komplikation auf diese Behandlung entwickelte der Patient eine Mediastinalemphysem. Nach Stabilisierung musste die Verlegung wieder komplett geöffnet werden. Jetzt wurde die Indikation für einen massgefertigten Stent mit Perforation für die bestehende Kanüle gestellt, welcher drei Wochen später eingebracht wurde. Durch einwachsendes Granulationsgewebe durch diese Aussparung kam es nach Dekanülierung erneut zu einer Verlegung des Atemweges. Nach Überbrückung mit einem zweiten Stent konnte der Patient ohne weitere Komplikationen in die Rehabilitation entlassen werden.