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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Tuberkulose der Glandula Parotis mit simultanem Warthin Tumor

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

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  • corresponding author Hans-Georg Kempf - Klinik HNO-Heilkunde, Wuppertal
  • Stefan Störkel - Institur für Pathologie, Wuppertal
  • Robert Schatton - Klinik für HNO-Heilkunde, Wuppertal

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc128

doi: 10.3205/cpo000890, urn:nbn:de:0183-cpo0008908

Published: May 19, 2014

© 2014 Kempf et al.
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Zusammenfassung

Rationale: Ein TBC-Befall der Gl Parotis ist eine Rarität in Mitteleuropa. Histologisch und molekularbiologisch lässt sich ein Befall exakt darstellen und von einer Neoplasie abgrenzen. Ein Doppelbefund stellt dabei eine besondere diagnostische Herausforderung dar.

Fallbericht: Eine 78-jährige Patientin stellte sich mit eine schmerzlosen langsam entstandenen Schwellung der linken Parotis vor. Klinisch und sonografisch konnte ein kugeliger, verschieblicher Tumor von knapp 3 cm Durchmesser dargestellt werden. Zytologisch ergab sich der Hinweis auf ein pleomorphes Adenom und nach Durchführung eines MRTs wurde ein OP-Termin festgelegt. Auffallend war, dass nach der FNPE sich eine Wundheilungsstörung über dem Knoten entwickelte. Anamnestisch war die Patientin vor 70 Jahren wegen einer Halsweichteil-Tbc operiert worden und befand sich jahrelang in Tbc-Überwachung. Der Tumor wurde in ITN über eine laterocaudale Parotidektomie mit Facialismonitoring und Facialisdarstellung mit einer Hautinsel entfernt. Histomorphologisch fand sich ein Zystadenolymphom und eine floride Tuberculose mit verkäsenden epitheloidzelligen Granulomen. Der Nachweis säurefester Stäbchen gelang mittels Zeel-Neelsen Färbung, ebenso die PCR-Analyse des Gewebes mit dem positiven Ergebnis von Genom von Mycobacterium tuberculosis. Nach erfolgter Wundheilung wurde eine 3-monatige tuberculostatische Therapie angeschlossen mit insgesamt unauffälliger Wundheilung.

Schlussfolgerung: Es wird der seltene Fall einer Parotis-Raumforderung mit TBC-Befall und Warthin Tumor dargestellt als Bestätigung der klinischen Notwendigkeit Tumoren der Parotis konsequent zu behandeln und entsprechend histomorphologisch und ggf. molekularbiologisch zu analysieren. Es ist zu erwarten, dass im Rahmen der demografischen Entwicklung immer wieder auch ungewöhnliche Reaktivierungen einer TBC gefunden werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.