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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Labyrinthfisteln nach sanierender Ohr-OP bei ausgedehntem Cholesteatom – postoperative Befunde und Hörergebnisse

Meeting Abstract

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  • corresponding author Dorothea von Zadow - HNO-Klinik AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt, Halberstadt
  • Wolfram Pethe - HNO-Klinik AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt, Halberstadt
  • Klaus Begall - HNO-Klinik AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt, Halberstadt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod302

doi: 10.3205/09hnod302, urn:nbn:de:0183-09hnod3021

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 von Zadow et al.
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Gliederung

Text

Freiliegende Bogengänge bzw. Bogengangsfisteln sind seltene Befunde bei ausgedehnten Cholesteatomen. Das perioperative Management hängt von den zu erwartenden Komplikationen ab.

Wir berichten zum einen exemplarisch über zwei Patienten, bei denen im Rahmen einer operativen Cholesteatomsanierung ein freiliegender häutiger Bogengang aufgefallen war. Zum anderen analysieren wir die im Einzelfall schlecht quantifizierbaren postoperativen Konsequenzen anhand der in den letzten 10 Jahren an unserer Klinik beobachteten 34 Fälle: Die zum Arztbesuch führende Anamnese erstreckte sich meist nur über wenige Wochen und bezog sich vor allem auf Schwindelbeschwerden, Otorrhoe und rezidivierende akute Otitiden. Weiter berichteten alle Patienten über eine langjährig bestehende Hörminderung. 17 Patienten waren auf dem betreffenden Ohr bereits voroperiert.

Aufgrund der meist sehr ausgedehnten Cholesteatome wurde bei 33 der 34 Patienten eine offene Mastoidhöhle neu angelegt oder bestand bereits. Der Fistelverschluss erfolgte mittels Knorpel und Bindegewebe. Postoperativ war bei 13 Patienten ein gebessertes Hörvermögen zu beobachten, 7 Patienten wiesen eine um ca. 15–25 dB schlechtere Hörschwelle auf als präoperativ, 2 Patienten eine Hörminderung um etwa 50–80 dB und 3 Patienten waren ertaubt. Bei zwei Patienten trat postoperativ eine passagere Facialisparese auf; vier Patienten zeigten einen neu aufgetretenen Schwindel mit Ausfallsnystagmus.

Die operative Therapie von Cholesteatomen dient der Sanierung des progredient destruierenden entzündlichen Prozesses. Das Risiko einer postoperativen Hörverschlechterung ist bei Cholesteatomen, welche bereits das Bogengangsystem arrodiert haben, besonders hoch. Die Patienten sind hierüber präoperativ sorgfältig aufzuklären.