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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Pfortaderrekanalisation bei Pfortaderverschluss bei komplizierter portaler Hypertension im Kindes- und Jugendalter – chirurgisch oder endovaskulär (transjugulär-transhepatisch)?

Meeting Abstract

  • Karlheinz Hauenstein - Universitätsklinikum Rostock, Zentrum Radiologie, Rostock, Deutschland
  • Jens Christian Kröger - Universitätsklinikum Rostock, Zentrum Radiologie, Rostock, Deutschland
  • Thomas Heller - Universitätsklinikum Rostock, Zentrum Radiologie, Rostock, Deutschland
  • Dieter Hafner - Universitätsklinikum Rostock, Universitäts-Kinder- und -Jugendklinik, Rostock, Deutschland
  • Gerhard Stuhldreier - Universitätsklinikum Rostock, Abteilung für Kinderchirurgie, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch616

doi: 10.3205/10dgch616, urn:nbn:de:0183-10dgch6167

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Hauenstein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Komplikationen der portalen Hypertension bei Pfortaderverschuß mit lebensbedrohlichen Blutungen, Hypersplenismus mit Thrombozytopenie und Aszites sind im Kindes-und Jugendalter sowohl endoskopisch, als auch chirurgisch nur schwer oder nicht beherrschbar.. Für die Therapie entscheidend ist die Drucksenkung und Wiederherstellung des Portalkreislaufes, wobei der chirurgische Meso-Rex-Shunt oft nicht möglich ist (Verschluß links). Eine Alternative stellt die endovaskuläre transjugulär- transhepatische Rekanalisation der Pfortader dar.

Material und Methoden: 12 Pat. im Alter zwischen 8 und 17 Jahren wurden bei Verschluß der intra- und extrahepatischen Pfortader, 9 mal mit Milz-und Mesenterialvenen , transjugulär transhepatisch sonographisch gesteuert die Pfortader punktiert und mit dem gesamten Interventionsrepertoire (Ballondilataion, mechanische Thrombektomie, Katheterlyse etc.) rekanalisiert und bei 6 Patienten ein portosystemischer Stentshunt (TIPS) etabliert. Ursache waren 7 mal Umbilikalvenenkatheter neonatal, 4 x entzündliche Thrombosen bei Entero-Kolitis. und 1 mesenteriale Fibrose unkl.Genese. Indikationen waren endoskopisch nicht beherrschbare GI-Blutungen (Varizen Grad III/IV), z.T. nach nicht erfolgreichem chirurgischem Eingriffen (Meso-Rex-Shunt, Warren-Shunt, Stauungsblutung bei Anus praeter bei Kurzdarmsyndrom.etc) Hypersplenismus, Ascites

Ergebnisse: Die komplikationslose Wiedereröffnung des Pfortadersystem gelang bei 12 von 12 Patienten (2 x zweizeitiges Vorgehen) einschließlich der primär frustran operativ versorgten. Bei 7 Patienten war zur Senkung des Druckgradienten – für Blutung relevanter Druck <12 mm Hg – ein TIPS notwendig (max .Durchmesser. 7 mm zur HE-Prophylaxe; kein Patient zeigte HE) Bei einem Follow up von 6–44 Monaten war nur bei 2 x ein Reeingriff wegen Stagnieren der Milzverkleinerung über den bestehenden TIPS wegen Stenose nötig.Keine Rezidivblutungen

Schlussfolgerung: Die Transjuguläre transhepatische Rekanalisation der Pfortader stellt gerade bei Kindern und Jugendlichen bei Pfortaderverschluß mit komplizierter portaler Hypertension eine hoch effektive und z.T. die einzige Möglichkeit der Therapie der Komplikationen dar.